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Quappenprojekt

Artenschutzprojekt des AV Hamburg

Artenschutzprojekt des AV Hamburg

Nach dem Projekt zur Wiederansiedlung der Karausche hat der AV Hamburg nun noch ein zweites Artenschutzprojekt ins Leben gerufen. Wir wollen nun auch den Quappenbeständen in Hamburg helfen. Gesunde selbstreproduzierende Quappenbestände kommen in Hamburg aktuell nur in der Elbe, dem Alsteroberlauf und evtl. im Öjendorfer See vor, wobei bei letzterem die Datenlage nicht mehr aktuell ist. In den Gewässern Untere Bille, Dove Elbe, Serrahn, dem Rodenbeker Quellenteich und dem Hohendeicher See kommen Quappen vor, die Bestände sind jedoch auf niedrigem Niveau.

Unser Ziel ist es, die Quappenbestände durch Besatzmaßnahmen, möglichst aus Quappen aus der Alster wiederaufzubauen und ggf. auch die Wiederansiedlung in geeigneten Gewässern durchzuführen. Aktuelle Studien zeigen, dass ein intakter Quappenbestand die Ausbreitung invasiver Grundeln zumindest eindämmen kann. Deutschlandweit steht die Quappe auf der Vorwarnliste, in einigen Bundesländern gilt sie als gefährdet und darf nicht beangelt werden. In Hamburg steht sie derzeit ebenfalls auf der Vorwarnliste. Unser Ziel ist es, die Bestände so weit aufzubauen, dass sie in Zukunft wieder als ungefährdet gilt.

Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, haben wir uns für das Projekt kompetente Unterstützung bei der Vermehrung und Aufzucht der Quappen bei verschiedenen Fischzuchtunternehmen gesucht. Die Elterntiere werden mit Hilfe des Angelvereins Alster e.V in der Alster gefangen und von uns in die Fischzucht gebracht. Der Besatz erfolgt anschließend nach Eignung und vorhandenem Quappenbestand in den verschiedenen Gewässern.

Angelvereine mit geeigneten Gewässern in Hamburg, in denen noch Restbestände an Quappen vorkommen oder in den Quappen einmal vorgekommen sind, können sich bei Interesse an dem Projekt gerne bei uns melden. Ebenso nehmen wir Fangmeldungen aus der Alster, der Dove- und Gose-Elbe gerne entgegen. Wir können auf diesem Wege mit einem Fotobeweis unseren Besatzerfolg abschätzen.

Im Laufe der Jahre haben wir bereits einige Quappen besetzen und die Bestände in Hamburg auffüllen können. Wir versuchen jährlich etwa 8000 Jungquappen in die Gewässer zu setzen, allerdings sind wir vom Zuchterfolg in den Anlagen und anderen unvorhersehbaren Ereignissen abhängig.

Wie viele Quappen wir tatsächlich bis jetzt besetzt haben, zeigt der untenstehende „Quappenticker“. Dieser wird nach jedem Besatztermin aktualisiert.


Quappenticker

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 Quappen konnten seit 2019 in Hamburger Gewässer besetzt werden
 (zuletzt aktualisiert: 30.04.2024)

                                    


 

Quappe - ©Windofchange64 - stock.adobe.com


Steckbrief Quappe

Name Quappe
Weitere Namen: Aalrutte, Ruppe, Rutte
Lateinischer Name: Lota lota
Größe: 30 - 100 cm
Gewicht: 1-2 kg, teilweise deutlich schwerer
Alter: 8 - 12 Jahre
Aussehen: gelbbraune Grundfärbung mit schwarzer Marmorierung
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: Fischfresser (piscivor)
Nahrung: Fische, Würmer, Krebse
Verbreitung: Europa, Nordamerika
Lebensraum: bevorzugt kühle Flüsse und Seen
Geschlechtsreife: etwa ab dem vierten bis sechsten Lebensjahr
Paarungszeit: November - Januar
Eiablage: bis zu 3,5 Mio. Eier
Sozialverhalten: gelegentlich schwarmbildend
Gefährdung: D-Vorwarnliste; HH-Vorwarnliste

 

  • Die Quappe ist der einzige im Süßwasser lebende Vertreter innerhalb der Ordnung der Dorschartigen.
  • Sie besiedelt auf der ganzen Nordhalbkugel zwischen dem 41. und 70. Breitengrad große Flüsse und tiefe Seen, die eine Wassertemperatur von maximal achtzehn Grad Celsius aufweisen. Gelegentlich kommt sie im Brackwasser vor und besiedelt daher auch Flussmündungen.
  • Sie hält sich bevorzugt in Tiefen von bis zu siebenhundert Metern auf, wo sie sandige oder kiesige Böden besiedelt und sich gerne unter Steinen, Wasserpflanzen oder Wurzeln versteckt.
  • Die Quappe besitzt einen langgestreckten Körper, der einen vorne runden Querschnitt aufweist und am hinteren Ende seitlich abgeflacht erscheint.
  • Am runden Maul zeigen sich hinter den Nasenöffnungen zwei kurze Barteln, am Unterkiefer sitzt ein einziger langer Bartfaden, der ein deutliches Erkennungsmerkmal darstellt.
  • Die Rückenflosse und die Afterflosse sind auffallend lang.
  • Die mit Schleim überzogene Haut ist mit winzigen, rundlichen und dünnen Schuppen bedeckt und erscheint in brauner, olivgrüner oder gelblicher Grundfarbe. Darauf zeigt sich eine deutlich erkennbare, dunklere Marmorierung.
  • Quappen sind überwiegend nachtaktive Räuber und ernähren sich von verschiedenen am Grund lebenden Wirbellosen, kleinen Fischen und deren Eiern.
  • Tagsüber ziehen sie sich in ihre Verstecke zurück und ruhen.
    Zwischen November und Januar laichen Quappen im flacheren Wasser. Die Paarung findet am Grund statt, die Fische rollen sich dabei zu Kugeln ein.
  • Die Embryonen entwickeln sich nur bei einer Wassertemperatur von zwei bis sechs Grad.
  • Nach dem Schlüpfen erreichen die Larven innerhalb weniger Wochen eine Körpergröße von über zwei Zentimetern. Die ersten vier Lebensjahre sind von einem sehr schnellen Wachstum geprägt.

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